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Ein bewegendes Buch
, 30. Juni 2011

von Claudia Duhonj-Gabersek

Mit ihrem Buch "Grüner Himmel über schwarzen Tulpen" nimmt die Deutsch-Iranerin Barbara Naziri uns mit auf Reisen in den Iran, dem Land ihrer Väter und Sehnsüchte. Sie gibt uns einen tiefen Einblick in den jetzigen und den längst vergangenen zarathustrischen Iran. Der Leser leidet mit Barbara Naziri und all ihren Landsleuten, die sich einen friedvollen und demokratischen Iran wünschen. Barbara Naziri zeigt uns Gesichter hinter den schwarzen Schleiern und legt die Sehnsüchte der Frauen und der Männer nach Freiheit und Gleichberechtigung offen. Barbara Naziri verlässt ausgetretene Pfade und bietet dem geneigten Leser eine höchst interessante Mischung aus Roman, Geschichtsbuch, Märchenbuch, Protestnote und Reisebericht. Ein sehr ungewöhnliches Buch, das mich vom ersten Moment an fesselte und das nun, nach ein paar Wochen, immer noch nachhallt.


Hinter dem Schleier lebt eine andere Welt
, 9. Mai 2011

von Donya

Was mich an diesem Buch fasziniert ist, dass es nicht über die Oberfläche gleitet, sondern sehr in die Tiefe geht, dort wo ungesagte Worte sich verbergen. Barbara Naziri führt uns in eine Welt, die wenigen in Europa einen Einblick gestattet und über die kaum jemand berichtet, sei es aus Nichtwissen oder heraus aus der Gleichgültigkeit. Das Leben hinter dem Schleier, wo Menschen - besonders Frauen - unterdrückt werden, sich den Tugendwächtern zu stellen und vor dem Gesetz nur eine halbe Stimme haben, wo Steinigungen und Peitschenhiebe zur Gesetzgebung der Scharia gehören. Wen wundert es da nicht, dass sich die Menschen trotz alledem eine gewisse Heiterkeit und Abgeklärtheit bewahrt haben? Hier setzt Naziri an und hebt für uns den Schleier.
Entstanden ist ein Buch, das wie ein Wechselbad der Gefühle auf mich wirkt und in dem auch ich mich wieder erkenne. Barbara Naziris Abenteuer halten mich ebenso in Atem wie ihre schönen Impressionen, mitunter durch ein Gedicht gekrönt. Auf den nächsten Seiten lache ich plötzlich laut auf über eine humorvolle Wendung, während mich wenig später berührende Ereignisse zum Weinen bringen. Ein schönes Potpourri aus dem iranischen Alltag.
Barbara Naziri ist es aus meiner Sicht gut gelungen, den Lesern die Menschen Irans näher zu bringen. Es ist die iranische Seele, beflügelt von einer gewissen Heiterkeit, und dem Mut zum Leben, nämlich nicht aufzugeben und sich den Gegebenheiten täglich neu zu stellen. Nur so können die Menschen das überstehen. Das kann ich gern bestätigen, denn es ist auch meine eigene Mentalität. Dieses Buch macht sowohl Iranern im Exil Mut als auch eine bessere Verständigung möglich.
Ich fühle mich hier manchmal "bodenlos", so in einer Art Schwebezustand. Es ist das Gefühl, nicht so ganz dazu zu gehören und doch nicht zu wissen wohin. Wie Barbara Naziri es sehr treffend beschreibt, teile auch ich mich in zwei Welten. In diesem Buch "Grüner Himmel über schwarzen Tulpen" habe ich mich wiedererkannt - und mich verstanden gefühlt. Danke dafür.


Dieses Buch ist eine Brücke zwischen den Kulturen
, 2. März 2011

von Olaf Wegner

Die Verlags-Info hat nicht zu viel versprochen. Dieses Buch hat mich beeindruckt. Inhaltlich als auch stilistisch vermittelt es gutes Hintergrundwissen und jede Menge Impressionen über ein schönes und geschundenes Land. Die persönliche Note der Autorin lässt die Leser hautnah an den Ereignissen teilhaben, ein Wechselbad zwischen Bangen und herzhaftem Lachen, dann wieder besinnlichen Momenten und wunderbaren Beschreibungen des Landes, seiner Geschichte und seiner Menschen, untermalt durch die poetische Sprache der Verfasserin. Man spürt ihre Liebe zum Iran in jedem Satz. Ohne dass sie Gegebenheiten beschönigt oder verurteilt, verfolgt sie ihr Anliegen, westliche Vorurteile abzubauen, was ihr meiner Meinung nach recht gut gelingt. Zugleich berührt ihre Zerrissenheit zwischen der deutschen und der iranischen Kultur. Der Einstieg, in dem sie uns einen Einblick in ihre Jugend gibt, macht Appetit auf mehr. Ruhelos treibt sie ihre Sehnsucht immer wieder in den Iran. Dabei erlebt sie kurzzeitige Festnahmen und wird Akteurin einer aufregenden Heiratsgeschichte, die eigentlich schon ein Buch für sich wäre. Nach und nach weiht sie die Leser in die Geschehnisse um und im Iran ein. Erschütternd ist vor allem der Druck, unter denen die Menschen, besonders die Frauen, zu leiden haben und wie sie es dennoch schaffen, selbstbewusst für ihre Rechte einzustehen. Auch Barbara Naziri gerät in Situationen, die mir mitunter die Haare zu Berg stehen lassen und die das Buch zu einem spannenden und lehrreichen Erlebnis machen, angefangen in den Wirren des Iran-Irak-Krieges bis hin zum Aufbäumen der Grünen Welle, die der Welt zeigt, dass die Menschen im Iran nach Freiheit und Frieden trachten.

 

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