Junge Frau in Ahwas enthauptet

Leidensgeschichte eines jungen Mädchens im Iran



Ich bin tieftraurig: Iran, meine zweite Heimat - damit verbindet man einerseits eine Jahrtausende alte Hochkultur, Zarathustra, weise Dichter, herrliche Bauwerke und vor allem die 1. Menschenrechtscharta der Welt. Doch seit der Islamischen Revolution und unter den gewaltlüsternden Machthabern verroht und verlottert die Gesellschaft dort im Sumpf von Scheinmoral, Hass und Menschenverachtung.

 

In der Stadt Ahwaz im Südwesten des Iran hat am Samstag ein Mann seine 17-jährige Ehefrau Mona Haidari enthauptet. Danach lief er eine Zeitlang mit ihrem Kopf in der Hand durch die Straßen. Die junge Frau war vor einiger Zeit vor ihrem gewalttätigen Ehemann in die Türkei geflüchtet, berichteten iranische Medien. Sie sei kurz vor ihrer Ermordung von ihrem Vater in den Iran zurückgebracht worden.

 

Die 17-Jährige war mit 12 Jahren zwangsverheiratet worden und hatte ein dreijähriges Kind. Ihr Ehemann war ihr Cousin und soll den Mord gemeinsam mit seinem Bruder begangen haben. Sajjad H. soll seine Kinderbraut Mona H. (†17) geköpft haben, während sein Bruder ihre Füße festhielt. Im Iran sollten diese Bilder geheim bleiben, um “Islamo-Phobie” nicht zu befeuern. Nun gelangten grausame Details zum Video an die Öffentlichkeit. Die beiden sind nach Polizeiangaben verhaftet worden. Als Mordmotiv wurden „familiäre Probleme“ bekanntgegeben. Iranische Medien sprechen von einem „Ehrenmord“.

 

Dem Nachrichtenportal Rokna, das die Nachricht zuerst veröffentlicht hatte, wurde am Sonntag die Betriebsgenehmigung entzogen. Der Presseaufsichtsrat begründete seine Entscheidung mit der „Veröffentlichung schmerzhafter Bilder“ sowie der „Störung der kollektiven Psyche“.

 

Die brutale Tat sorgte in den sozialen Netzwerken für eine heftige Diskussion über Femizide und die Verheiratung von Kindern. Forderungen nach einem gesetzlichen Verbot der Kinderehe sind im Iran bislang ins Leere gelaufen. Ein entsprechender „Gesetzentwurf zur Unterstützung von Frauen“ kommt seit Jahren nicht voran.

 

In den vergangenen Monaten wurde über mehrere „Ehrenmorde“ im Iran berichtet. Die Sozialaktivistin Atefeh Barouyeh zitierte Mitte Dezember 2021 aus einer Untersuchung in der Provinz Chuzestan, nach der dort in den vergangenen zwei Jahren mindestens 60 Frauen solchen Taten zum Opfer gefallen seien sollen. Ahwaz ist das Zentrum von Chuzestan.

 

Das alles geschieht in einer Zeit, in der wir uns moderne und aufgeklärte Menschen nennen und uns das Internet allgegenwärtig informiert. Aber es ist auch eine Zeit, in der uns Kommerz und Technik gern kommandieren, in der wir um unsere Umwelt kämpfen müssen und dagegen, dass lüsternde Kriegstreiber nicht neue Kriege anzetteln sowie der Braune Sumpf nicht erneut die Oberhand gewinnt und in einer Zeit, in der das Leben immer mehr durch Münzen definiert wird und unsere Gesellschaft sich zerfleischt an Hass und Hetze und durch Fakes verunsichert wird. Ach, könnten wir nur achtsamer und behutsamer miteinander umgehen…

 

Quelle: Zamaneh

und: https://exxpress.at/nach-kinderehe-gefluechtete-frau-erneut-entfuehrt-und-enthauptet/

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