Der fliegende Schneemann

Für Louan:

 

Der fliegende Schneemann
© Aramesh


Ich baute einen Schneemann,
formte sein weißes Kleid,
gab ihm die Wurzelnase
und Hut, dann war’s soweit:

Als nachts die Eltern schliefen -
die Uhr schlug Mitternacht -
da hat mein lieber Schneemann
sich zu mir aufgemacht.

Er nahm mich an den Händen
und flüsterte: Folg‘ mir!
Wir fliegen um die Erde,
ich träum so gern mit Dir.

Wir schwimmen mit dem Mondlicht,
ich halt‘ Dich eng im Arm
und all die Silbersterne,
grüßen Dich lieb und warm.

Im Nachtblau strahlt der Himmel
und lächelt auf die Welt,
die schlafend und vom Mond
beschützt ein wenig innehält.

Wie Spielzeug liegen Orte
von Glitzerschnee bedeckt.
Dort unten hat ein Häslein
sich schnell im Busch versteckt.

Ehrwürdig ruht ein hoher Berg
mit Zucker überzogen,
schon haben wir im tiefen Tal
den Traumwald überflogen.

Der Eisbär winkt uns am Polar,
dort spielt die Farbe mit dem Licht,
und auf dem festgefrorenen Eis
spiegelt der Mond sein Angesicht.

Wir fliegen heim, der Morgen graut,
Schneezauber wirbelt auf uns zu.
Nun setzen wir zur Landung an,
ich schlüpf ins Bett, leg mich zur Ruh.

Die Wintersonne lächelt milde,
ich schau hinaus, was er so macht.
Mein Schneemann steht, die Arme
ausbreitend da - und lacht.

 

 

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