Straßenmusikantin
Ich treibe ziellos durch die Gassen,
geschoben von den Menschenmassen,
die zwanghaft streben in die Läden,
um sich dem Kaufrausch zu ergeben.
Die Kassen klingeln, Leuchtreklamen
blenden das Auge und die Namen
der Marken gleichen dem Gestirn,
sie prägen sich ganz tief ins Hirn.
Von fern dringt mir ein Lied ans Ohr,
das sich im Straßenlärm verlor.
Mancher Passant verhält zum Spaße
im Lärm der bunten Einkaufsstraße.
Aus dem Akkordeon klingt leise
nur traurige Zigeunerweise.
Die Frau, sie spielt mit müdem Blick,
denkt weder vorwärts noch zurück.
Ihr Lächeln scheint fast eingefroren,
sie wirkt im Trubel wie verloren.
Vor ihr im Sand ein Tuch mit Stein,
ein Mann wirft ein paar Cents hinein.
Sie hebt den Blick: „Ich danke Dir!“
- und morgen sitzt sie wieder hier…
© Aramesh